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Die Arbeit mit Erinnerungen

Björn Gäbe

Aktualisiert: 15. Feb.

Der Effekt der Gedächtnis-rekonsolidierung bietet moderne Ansätze zur Behandlung von Angststörungen
Angstvolle Erinnerungen und auch Befürchtungen können im Kopf gezielt verändert und neu abgespeichert werden. // Bildquelle: Mistral AI
Angstvolle Erinnerungen und auch Befürchtungen können im Kopf gezielt verändert und neu abgespeichert werden. // Bildquelle: Mistral AI


Angststörungen betreffen Millionen von Menschen weltweit und können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Traditionelle Therapieansätze konzentrieren sich oft darauf, die Symptome zu lindern. Aber was wäre, wenn wir die zugrunde liegenden belastenden Erinnerungen selbst verändern könnten? Hier kommt die Gedächtnis-Rekonsolidierung ins Spiel, ein faszinierender Prozess, der das Potenzial hat, die Behandlung von #Angststörungen zu revolutionieren.


Was ist Gedächtnis-rekonsolidierung?

Die Gedächtnis-Rekonsolidierung ist ein natürlicher Prozess, bei dem bestehende Erinnerungen nach dem Abruf und einer kurzen Phase von Instabilität erneut stabilisiert werden. Wenn wir eine Erinnerung abrufen, wird sie zunächst vorübergehend labil. Das heißt, sie wird quasi "weich", kann verändert und aktualisiert werden. Danach rekonsolidiert die Erinnerung, wird also quasi wieder "hart" und mit den (unbewussten) Veränderungen abgespeichert.


Das Zeitfenster der Veränderung

Forschungen haben gezeigt, dass dieses Zeitfenster oft innerhalb von Minuten bis zu einigen Stunden liegt. In dieser Zeit kann eine Erinnerung besonders anfällig für Veränderungen sein. So weiß man heute wissenschaftlich belegt, dass Erinnerungen gerade an lang zurückliegende Ereignisse im Zuge regelmäßiger Erinnerungsprozesse mit der Zeit auch entsprechend verändert werden. Nur ist das eben den Menschen, die sich beispielsweise an aufregende Kindheitsereignisse erinnern, nicht bewusst: Details einer Erinnerung (Farben, Kleidungsstücke, anwesende Personen, Objekte u.v.m.) verändern sich in dieser Phase unbemerkt. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Dieses kurze Zeitfenster der Labilität bietet daher aber auch eine einzigartige Gelegenheit, belastende Erinnerungen gezielt bewusst zu verändern und dadurch ihre „emotionale Aufladung“ zu reduzieren.


Anwendung in der Therapie

Die Gedächtnis-Rekonsolidierung bietet eine vielversprechende Möglichkeit, Angststörungen zu behandeln. Durch das gezielte Abrufen und Modifizieren belastender Erinnerungen können Behandler helfen, die emotionale Belastung zu reduzieren, die mit diesen wiederkehrenden Erinnerungen oder wiederkehrenden Befürchtungen verbunden ist. Zusätzlich werden dazu neue, positive Informationen integriert. Dies führt in vielen Fällen zu einer dauerhaften Linderung der Symptome und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern. Methoden wie EMDR oder EFT erkannten das bereits vor Jahren und erzielten bereits verblüffende Behandlungserfolge. Moderne Methoden integrieren aktuelles neuropsychologisches Wissen noch besser, berücksichtigen neurologische Prozesse und entwickeln darauf basierend optimierte Behandlungsmethoden und -abläufe.


Zusammenfassung

Die Erkenntnisse zur Gedächtnis-Rekonsolidierung bieten einen hoffnungsvollen neuen Ansatz zur Behandlung von Angststörungen. Durch das Verständnis und die Nutzung dieses natürlichen Prozesses können Behandler traumatische und stark belastende Erinnerungen modifizieren und die emotionale Belastung reduzieren. So kann aus einer stark belastenden Erinnerung sehr gezielt eine emotional ruhigere Erinnerung werden. Und mit diesem aktualisierten Erinnerungsspeicher lassen sich dann auch ähnliche und künftige Situationen des Alltags völlig anders und selbstsicherer erleben. Gerade im Bereich der Ängste und deren Behandlung sind diese Erkenntnisse von großem Wert.

Ich setze diese Erkenntnisse in meiner Praxis bereits methodisch ein, was in vielen Fällen zu rascher und nachhaltiger Erleichterung bei Ängsten führt. Sprechen Sie mich gerne an und probieren Sie es aus.



 
 
 

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Björn Gäbe

Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie

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